Beim Flughafen braucht es ein Umdenken
Das Wort «Klima» kommt im Flughafenbericht kein einziges Mal vor. Das ist in Zeiten der Klimakatastrophe unverzeihlich. Der Flughafen strebt einen Netto-Null-Betrieb bis 2050 an. Das ist viel zu spät. Zudem macht er die Rechnung ohne den Flugverkehr – also ohne sein Hauptgeschäft.
Die Pandemie hat gezeigt, dass Alternativen zu Vielfliegerei möglich sind. Die Eisenbahn als Ersatz oder mindestens Ergänzung zum Flugverkehr wird im Bericht nur am Rande erwähnt. Die SP fordert, dass der Kanton Zürich besser ans europäische Schienennetz angeschlossen wird. Insbesondere sollen mehr Nachtzüge eingeführt werden. Kurzstreckenflüge sind auf dem Hintergrund der Klimakrise weder nachhaltig noch zukunftsfähig.
Die SP lehnt einen Pistenausbau klar ab. Die Sicherheit ist nur der vorgeschobene Grund für den Ausbau. Tatsächlich geht es darum, die hohe Kapazität weiter auszureizen. 320 000 Flugbewegungen pro Jahr sind für die SP die absolute Obergrenze. Die im Bericht genannten 350 000 Bewegungen sind inakzeptabel.
Der Zürcher Fluglärmindex wird zum ersten Mal seit Jahren nicht überschritten. Das ist zwar erfreulich, ist jedoch nicht primär auf Bemühungen der Politik, sondern hauptsächlich auf die Pandemie zurückzuführen.
Der Regierungsrat will am Flughafen möglichst schnell zu den Vor-Corona-Werten zurückkehren und am Wachstum festhalten. Für die SP ist klar, dass es bei der Regierung und bei der Flughafenleitung ein Umdenken braucht. Die SP wird sich mit aller Vehemenz für den Schutz des Klimas und der Bevölkerung vor Fluglärm einsetzen.
Auskünfte
Felix Hoesch, Kantonsrat SP, 079 409 05 92